Rezension zu: Wannseekonferenz - der Weg zur Endlösung
Ein dunkles Kapitel unserer Geschichte
Peter
Longerich
Seiten:
224
Erschienen:
November 2016
Einband:
Broschiert
Preis:
14,99 € [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3570553442
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Das Cover
Zeigt die
Villa in Wannsee, in der diese geschichtsträchtige Konferenz stattfand.
Der Autor
Der
Autor Peter Longerich, geboren 1955, Professor für moderne Geschichte am Royal
Holloway College der Universität London und Gründer des dortigen Holocaust
Research Centre. Seit 2013 ist er an der Universität der Bundeswehr in München
tätig. Auf internationalem Gebiet hat er sich bereits einen Namen als Experte
für die Geschichte des Nationalsozialismus gemacht und veröffentlichte bereits zahlreiche
Dokumentationen und Gesamtdarstellungen. Seine Bücher über die »Politik der Vernichtung«
(1998) und ihre Resonanz in der deutschen Bevölkerung, »Davon haben wir nichts
gewusst!« (2006), sind Standardwerke. Seine zuletzt erschienenen Biographien
über »Heinrich Himmler«, »Joseph Goebbels« und »Adolf Hitler« fanden weltweit große
Beachtung.
Klappentext
Am 20.
Januar 1942 kamen fünfzehn hochrangige Vertreter des NS-Staates auf Einladung
von Reinhard Heydrich in einer luxuriösen Villa am Wannsee zusammen, um über
die "Endlösung" der "Judenfrage" zu beraten: Man entschied,
so dokumentiert es das Protokoll, insgesamt elf Millionen Menschen zu
deportieren, sie mörderischer Zwangsarbeit auszusetzen und die Überlebenden und
Nichtarbeitsfähigen auf andere Weise ums Leben zu bringen. Peter Longerich,
einer der angesehensten Historiker der NS-Geschichte, zeigt, wie die
Führungsinstanz des "Dritten Reiches" aus einer vagen Absicht zur
Vernichtung der Juden ein konkretes Mordprogramm entwickelte und welch hohe
Bedeutung der Wannseekonferenz innerhalb des Holocaust zukommt.
Schreibstil
Sehr
gut, sachlich und flüssig geschrieben. Aufschlussreich und schlüssig.
Inhalt
Am 20.
Januar 1942 kommen in einer wunderschönen Villa am Berliner Wannsee,15 Männer
zusammen. Die Einladungen die Verschickt wurden bezeichnen dieses
Zusammenkommen als "Besprechung mit anschließendem Frühstück".
Der
Chef der Sicherheitspolizei und SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich hat
dieses Treffen veranlasst. Später wird er sich als „Henker von Prag“ einen
grauenhaften Namen machen.
Unter
dem Thema „Die Gesamtlösung der Judenfrage“ soll dieses Treffen den systematischen
Massenmord an den europäischen Juden erörtern und effiziente Lösungen finden.
Die Konferenz
wird keine 2 Stunden dauern und eine Protokoll von 15 Seiten beinhalten.
Was genau war das Ziel dieser Konferenz?
Sieht
man sich die Geschichte genauer an, dann war die Vernichtung der Juden bereits
im vollen Gange als die Konferenz stattfand. Somit war hier nicht von der „Endlösung“
im Sinne der Vernichtung die Rede, sondern makabrer Weise ging es hier um administrative
und rein bürokratische Fragen.
Wer waren die geladenen Teilnehmer?
Peter
Longericht hat in diesem Buch eine Liste der Teilnehmer aufgeführt, aus der
ersichtlich ist, dass hier - im Gegensatz zu dem was man sich vorstellen würde
- keine „Führungsebene“ dabei war. Schaut man sich die Liste an, dann überkommt
es einen eiskalt.
Eine
Auswahl an hochrangigen Vertretern von SS oder Gestapo wie Otto Hofmann, Chef
des SS-Rasse- und Siedlungshauptamts, oder Gestapo-Chef Heinrich Müller sind
nur einige von den „geladenen“ Gästen. Auch Staatssekretäre verschiedener
Ministerien waren anwesend. Und Adolf Eichmann nahm als Referatsleiter im
Reichssicherheitshauptamt ebenfalls an der Besprechung teil.
Die traurige Geschichte
Wie
aus dem Buch herauszulesen ist, geht es hier um die persönliche Profilierung
von Heydrich. Was ihm auch tatsächlich in gewisser Weise gelungen ist. Auch
wenn in Wannsee nicht die Endlösung beschlossen wurde, so ist diese Konferenz
doch ein wichtiger Meilenstein zum Verständnis der Geschichte.
Faszinierend sind die vielen original Dokumente, die der Autor beigefügt hat.
Fazit
In dem
Buch von Peter Longerich werden einem viele Dinge vor Augen geführt, die man so
nicht kannte - zumindest ich nicht. Interessant finde ich das Schlusswort des
Autors. Er bemerkt hier, dass es sich um eine Vertauschung von Mittel und Ziel
handelt. Mit anderen Worten Heydrich war der Auffassung, dass ein Krieg
unmöglich wäre, ohne die Voraussetzungen für eine Endlösung und genau dies war
der Streitpunkt zwischen Heydrich und Himmler. Dieser war der Auffassung, dass
der Krieg und die Endlösung Hand in Hand gehen müssten. Himmler verfolgte das
Ziel das man die Juden quasi als Geiseln nehmen könnte, um z.B. den Eintritt
der USA in den Krieg zu verhindern. Da dies aber nicht funktionierte, wollte
Himmler auch den totalen Krieg also entweder Endsieg oder totale Vernichtung!
Rezensionsexemplar
Alle hier verwendeten
Bilder und Texte wurden von mir gemacht und unterliegen meinem Copyright! Sie
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obenstehende Text beruht auf meiner persönlichen und ehrlichen Erfahrung mit
dem Produkt.
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